Eine gigantische Ausstellung im Museum Hangar 21 in Detmold.
Die Göttliche Komödie nach Dante Alighieri in Skulpturen, Bildern und Installationen
Die Münchener Künstlerin präsentiert anlässlich des 750. Geburtstags Dantes ihren monumental angelegten, aktuellen Werkzyklus mit Arbeiten, die inspiriert von der um 1312 in italienischer Sprache entstandenen Dichtung der „Göttlichen Komödie“ entstanden sind: In den Medien Malerei, Zeichnung, Skulptur, Text, Fotografie sowie Video- und Lichtprojektion inszeniert die Künstlerin den Hangar 21 als eine die Künste entgrenzende, poetische Jenseitsreise durch die mythischen Welten der Hölle, des Fegefeuers und der Utopie des Paradieses.
Gigantisch ist nicht nur das geistesgeschichtliche Erbe des Renaissance-Denkers und seiner Rezeption, sondern auch die monumentale Umsetzung, des an Brisanz ausgewiesen hochaktuellen Stoffes der „Göttlichen Komödie“. Den spektakulären Raum von über 2000 qm, den der Hangar 21 dafür bietet, versteht die Künstlerin als virulente Produktionsstätte: 100 Gemälde, jedes 1m x 1m groß und 100 Zeichnungen, präsentiert Gabriele Stieghorst, die sie zu den 100 Versen der gewaltigen Dichtung geschaffen hat. Sie sind auf der großen Ausstellungsfläche zu Bild-Installationen von je H 5m x B 7m arrangiert, wobei jedes Einzelbild einem Vers zugeordnet ist, und die Gesamtkomposition wieder ein Ganzes ergeben.
Auch die 33 gigantischen, zerklüftet, massigen Skulpturen-Leiber aus Gips, Stahl und Beton sind monumental von Überlebensgröße mit bis zu 4 Metern Höhe. Sie können in ihrer schillernden Farbigkeit und schrundig, bewegten Oberfläche synonym für den Betrachter und seine wechselvolle Schicksalsreise verstanden werden. Ihre dramatische und räumliche Präsenz geben dem mittelalterlichen Text eine aktuelle Aussagekraft, die nicht nicht nur theologische, philosophische und moralische Fragen aufwirft: Denn besonders drängende Relevanz hat der epische Stoff in der zwingenden Auseinandersetzung mit heutigen Glaubensfragen, sowie gesellschaftlichen Themen zu Globalisierung, Migration, Umweltzerstörung und Transkulturalität mit ihren politischen und menschlichen Aspekten.
Der Leiter Reinhold Seeg vom Kulturteam Detmold ist der Initiator und Verantwortliche der Ausstellung und holte die gebürtige Detmolderin in sein Haus, das er mit dieser Ausstellung der Bildenden Kunst gewidmet hat.
Vorankündigung der Ausstellung im Hangar 21 in Detmold. Lippische Landeszeitung.
REISE DURCH MYSTISCHE WELTEN DER HÖLLE.
Gabriel Stieghorst inszeniert Hangar 21 mit Werkzyklus zu Dantes „Göttlicher Komödie“.
Der ganze Hangar voll Bildender Kunst: Das hat es seit den Zeiten des „Art Kite“ Museum nicht so großartig gegeben. Auf Einladung des Kultur-Teams und der Kulturministerin des Landes will jetzt Gabriele Stieghorst den riesigen Raum mit ihrer Kunst bestücken. Entsprechend lautet der Titel ihrer Ausstellung „GIGANTEN“.
Detmold. „Den Hangar mit seinen 2000Quadratmetern in den Griff zu bekommen ist für einen einzelnen Künstler gar nicht so einfach“, sagt Reinhold Seeg, Leiter des Detmolder Museums. Die in Lage und Detmold aufgewachsene, und heute in München und Berlin arbeitende Künstlerin hat mit ihrer großformatigen, expressiv farbigen Malerei und ihren riesigen Skulpturen das richtige Rezept dafür. Und sie hat ein ebenso groß angelegtes Thema gewählt: Ins Zentrum der Rauminstallation soll ein Zyklus zu Dante Alighieris „GÖTTLICHER KOMÖDIE“ stehen, den die Künstlerin in Skulpturen, Malerei, Collagen, Texte, Zeichnungen und 3 große Video-Beamer Präsentationen umgesetzt hat.
Die Vernissage beginnt am Freitag, 13.März um 19 Uhr. Zu sehen ist die absolut sehenswerte Ausstellung bis zum 1. Juni.
Den 750. Geburtstag Dantes hat die Stadt Detmold zum Anlass genommen, den Werkzyklus zu der 1312 verfassten Dichtung zu präsentieren. 100 Gemälde, 100 Zeichnungen und Skizzen, 30 Skulpturen sowie eine große Beamerschau wird zu sehen sein. Dazu kommen noch zwei prämierte Videos der Berliner Künstlerin Uschi Niehaus mit den Titeln „SKYWALK“ und „DU SOLLST DIR KEIN BILDNIS MACHEN“. Neben den „GIGANTEN“ eine Bereicherung der Ausstellung.
In diesen Medien will Stieghorst den Hangar 21 als eine poetische Jenseitsreise durch die mystischen Welten der „HÖLLE“, des „LÄUTERUNGSBERGES“ und der Utopie des „PARADIESES“ inszenieren. Die Ausstellung wird als Parcours angelegt, den die Besucher durchwandern – hindurch zwischen den Gemälden sowie den zerklüfteteren Skulpturen aus Stahl, Gips, Beton und Pigmenten, die bis zu vier Meter hoch sind.
Warum Dante und was macht ihn modern? „Das Werk ist nicht nur gesamteuropäisches Vorratslager an kulturellem Wissen, Reisebericht und politisches Pamphlet, sondern vor allem Schlachtfeld aller menschlicher Emotionen, Verfehlungen und Abgründe, die sich mit den sieben Todsünden Stolz, Neid, Zorn, Trägheit, Geiz, Völlerei und Wollust, zeigen.“ (Barbara Luetgebrune)
Beeindruckende Raumwahrnehmung: Hölle, Läuterungsberg und Paradies.
Der erste Eindruck ist überwältigend. Das ist Hingabe, Leidenschaft und handwerkliches Können an ein Thema. Von der viele Meter hohen Dachkonstruktion fallen weiße Stoffbahnen. Nicht weit entfernt bauen sich riesige Gemälde auf.
Dazwischen stehen überlebensgroße, bis zu vier Meter hohe Figuren. „GIGANTEN“ heißt die Schau, die Arbeiten der Münchener Künstlerin Gabriele Stieghorst im Hangar 21 in Detmold zeigt. Es sind nicht einfach große Gemälde und Figuren, die Stieghorst in Zusammenarbeit mit dem Kulturteam Detmold zeigt. Sie beziehen sich auf ein anderes gigantisches Werk: Dante Alighieris „GÖTTLICHE KOMÖDIE“.
Stieghorst orientiert sich an den drei Teilen der Komödie, der Hölle, dem Läuterungsberg und des Paradieses. In einem abgeteilten Bereich des Hangars zeigt sie ihre wertvollen Original – Zeichnungen und Skizzen, die mit den einzelnen Textstellen, den Gesängen/Versen, versehen und zugeordnet sind. Im Bereich Hölle sind es verstörende und bewegende Arbeiten in Rot und Schwarz. Am Anfang hängt eine große Collage aus nur schwer zu ertragenden Fotos, die die Hölle zeigen, die Menschen anderen Menschen bereiten können.
Im Bereich Läuterungen herrschen Grüntöne vor und im Abschnitt Paradies wird es pastellig und sensibel. Durch drei große Projektionen auf Raumhöhe werden die Besucher selbst zum Teil der Interaktion: Ihre Schatten zeigen sich gigantisch vergrößert und verzerrt auf den Leinwänden und vermischen sich mit den Projektionen.
Die überlebensgroßen Figuren aus Stahl und Gips stehen in Gruppen und einzeln. Sie erinnern an prähistorische Artefakte, sind aber wiederum modern in ihrer ausdrucksstarken Monumentalität und Materialität. „Jede Skulptur ist eine Schöpfung für sich… schön, ästhetisch, schrundig und häßlich, alles zugleich…“ Sie gehen eine Verbindung ein mit den Malereien und den Projektionen, alle stehen im Dialog miteinander und lenken die Blicke der Betrachter.
Das Land NRW fördert die Ausstellung, was Anlass dafür war, dass die Landeskulturministerin Ute Schäfer die Vernissage eröffnete und die Kunst der Künstlerin und das Kulturteam der Stadt Detmold lobte, was zuvor auch schon die Bürgermeisterin Christ.-Dore Richter getan hat.
Eine sehr sehenswerte und bemerkenswerte Kunst-Ausstellung, die noch bis Ende Mai zu sehen ist. (ted)
Presse- Berichterstattung DIE „GIGANTEN“ EROBERN DETMOLD“